Rasenkrankheiten

Rasen

Rasenkrankheiten erkennen und bekämpfen

Rasenkrankheiten können in jedem Rasen auftreten. Die Krankheitserreger kommen auf die unterschiedlichsten Arten in den Rasen hinein und können sich dort bei geeigneten Bedingungen über Jahre erhalten. Ob es jedoch zum Ausbruch einer Krankheit kommt, hat jeder Rasenbesitzer / Rasenpfleger ein gutes Stück weit selbst in der Hand.


Rasenkrankheit: Schneeschimmel

Schneeschimmel

Auftreten:

Sept.-März; 0 – 8°C

Erscheinungsbild:

Im Rasen fallen 5 – 25 cm große, runde, graubraune, wässrige „Flecken“ auf. Die Blätter der Gräser sind abgestorben und hell-grau-bräunlich. Das Mycel des Pilzes wächst von innen nach außen. Am äußeren Rand der befallenen Bereiche ist es teilweise grau-rosa zu erkennen. Die Krankheit tötet die Gräser, den Vegetationspunkt, nicht ab. Sie regenerieren sich aus der Mitte der Flecken heraus (Froschaugeneffekt).

Ursachen:

Stickstoffdüngung unterstützt die Regeneration im Frühjahr. Besonders anfällig sind Straußgräser (Agrostis ssp.), Jährige Rispe (Poa annua) und ausdauerndes Weidelgras (Lolium perenne). Schneeschimmel tritt von September bis März auf. Temperaturen zwischen 0 und 8° C fördern die Ausbreitung der Krankheit.


Rasenkrankheit: Dollarflecken

Dollarspot

Auftreten:

Mai-Sept.; 25 – 30°C + kalte Nächte

Erscheinungsbild:

Dollarflecken Sclerotiniabefallene Grasblätter sterben rasch ab. Sie verfärben sich hell-bräunlich-strohig. Je nach Schnitthöhe bilden sich 2-3 cm (Schnitthöhe bis 10 mm) bis zu 12 cm (Schnitthöhe bis zu 50 mm) große helle, bleiche und runde Flecken im Rasen. Sie grenzen sich scharf vom gesunden Rasen ab.

Ursachen:

Der Dollarspot ist eine typische Sommerkrankheit. Hohe Tagestemperaturen von 25 bis 30° C und kalte Nächte mit starker Taubildung fördern die Krankheit. Am frühen Morgen kann man in den Flecken die mit Tautröpfchen behangenen Mycelstränge beobachten. Besonders anfällig sind Straußgräser (Agrostis ssp.), Rotschwingel (Festuca rubra ssp.) und Jährige Rispe (Poa annua).

Bekämpfung:

Dollarflecken im Rasen können nur vorbeugend richtig bekämpft werden. Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung und vermeiden Sie ununterbrochenes Wässern. Am besten wässern Sie den Rasen nur stoßweise, damit keine Dollarflecken entstehen können.


Rasenkrankheit: Rotspitzigkeit

Rotspitzigkeit

Auftreten:

März–Okt.–Dez.; 15 – 22°C

Erscheinungsbild:

Im Rasen fallen zunächst unregelmäßige, gelbliche Flecken auf. Befallene Blätter hellen sich auf und werden gelblich, bleich und es bilden sich geweihartige, bis zu 1 cm große rote Gebilde darauf.

Ursachen:

Der Pilz tritt insbesondere an älteren Blättern auf und wird durch hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 15 und 22° C gefördert. Man findet ihn auf allen Grasarten.

Bekämpfung:

Mit einer Stickstoffgabe kann das Wachstum von neuen Blättern angeregt werden. Dadurch verschwindet die Krankheit rasch. In den letzten Jahren findet man immer häufiger auch spät im Jahr noch einen Befall mit Rotspitzigkeit.


Rasenkrankheit: Hutpilze im Rasen

Hutpilze

Auftreten:

In feuchtwarmen Witterungsperioden ist oftmals das Auftreten von Hutpilzen in Rasenflächen zu beobachten, wobei es keine Rolle spielt ob es sich um angesäte Rasenflächen oder Fertigrasenflächen handelt. Die bräunlich bis schwarz, manchmal auch gräulich gefärbten Schwindlinge verursachen zwar ein unschönes Erscheinungsbild, sind jedoch weder giftig, noch fügen sie dem Rasen Schaden zu. Die Pilze sind natürliche Bodenbewohner und zersetzen dort die organische Substanz, z.B. anfallendes Schnittgut.

Erscheinungsbild:

Woher und vorallem warum Hutpilze plötzlich und über Nacht auftauchen kann niemand so genau sagen, sicher ist allerdings, dass es bei günstigen klimatischen Bedingungen praktisch über Nacht zu einem vermehrten Erscheinen von Pilzen auf der Rasenfläche kommen kann. Das Auftreten der Pilze ist eine absolut natürliche Erscheinung und eigentlich ein positives Zeichen, denn sie sind Indikatoren für ein intaktes Bodenleben.

Der Entwicklungszyklus der Pilze ist nach ca. 4 Wochen abgeschlossen und die Fruchtkörper verschwinden genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind.

Ursachen:

Hutpilze treten meist durch eine feuchtwarme Witterung oder Staunässe auf. Auch finden die Pilze auf Grünflächen mit nährstoffreichem Untergrund ihr Zuhause.

Bekämpfung:

Um das Pilzwachstum möglichst schnell zu stoppen und die Pilze zurückzudrängen gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Reduzieren Sie die Bewässerung des Rasens nach dem Anwachsen (nach ca. 2-3 Wochen) auf maximal 2 Gaben pro Woche. Diese Angabe ist natürlich witterungsabhängig. Zu beachten ist immer: Lieber weniger häufig bewässern und dafür durchdringend (ca 15l/m ²).
  • Mähen Sie Ihren Rasen weiterhin regelmäßig und räumen Sie das Schnittgut von der Rasenfläche ab. Das Schnittgut kann ganz normal kompostiert werden, die Pilze wirken sich nicht negativ auf Ihren Kompost aus.
  • In besonders hartnäckigen Fällen bringt eine Gabe Steinmehl oder kohlesaurer Kalk schnelle Abhilfe.

Es ist leider nicht bekannt, ob es irgendwelche Maßnahmen gibt, die das plötzliche Pilzwachstum verhindern können. Wie oben beschrieben, gibt es allerdings genügend Methoden, um den Pilzen Herr zu werden und schließlich verschwinden die Hutpilze auch genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind.


Rasenkrankheit: Rostkrankheit

Rost

Auftreten:

Juni-Okt.; 20 – 30°C

Erscheinungsbild:

Rostkrankheiten werden an Gräsern von einer Vielzahl von pilzlichen Erregern ausgelöst. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, sind sie immer an spezifische Gräser gebunden. Nach einem Befall bilden sich auf den Blättern zunächst kleine, gelbliche Flecken. Dann später die Pusteln mit den stäubenden Sporen in unterschiedlicher Färbung, Form und Verteilung auf den Blättern.

Ursachen:

Zuerst sind nur kleine Bereiche im Rasen betroffen, später oft ganzflächig, insbesondere nach sommerlichen Trockenperioden. Die Sporen aller Rostpilze keimen bei 100% Feuchtigkeit (z.B. Tau) und Temperaturen zwischen 20 und 30°C. Das junge Mycel dringt durch die Stomata in das Blatt ein. Besonders anfällig sind Ausdauerndes Weidelgras (Lolium perenne) und Wiesenrispe (Poa pratensis). Bei der Anfälligkeit gibt es jedoch große Sortenunterschiede. In der Pflanzenzüchtung wird mit künstlichem Befall intensiv an einer Resistenz für Rostkrankheiten gearbeitet. 

Bekämpfung:

Für die Bekämpfung von Rostpilzen kann direkt nichts getan werden. Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung und vermeiden Sie ununterbrochenes Wässern. Am besten nur stoßweise wässern! Zudem sollten Sie Laub im Herbst regelmäig vom Rasen abfegen.